Ausstellung auf dem Alten Markt würdigt jüdische Sportstars

Potsdam, 20. Oktober 2023. Auf dem Alten Markt vor dem Landtag ist noch bis Mitte November die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ zu sehen. Die lebensgroßen Figuren erinnern an die sportlichen Erfolge und Lebenswege von 17 jüdischen Athletinnen und Athleten der Weimarer Zeit und ihr Schicksal während des NS-Regimes.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung sagte die Vizepräsidentin des Landtages, Barbara Richstein: „Es ist wichtig, an das Schicksal dieser Menschen zu erinnern. Die Ausstellung auf dem Alten Markt macht wie viele ähnliche Projekte im kulturellen, literarischen oder sozialen Bereich deutlich: Mit der Diskriminierung, Vertreibung und Ermordung von Jüdinnen und Juden hat Deutschland vor 90 Jahren auch sich selbst beschädigt und eines integralen Teils seiner Bevölkerung, seiner Denker, Wissenschaftler, Künstler – und eben auch seiner Sportlerinnen und Sportler beraubt.“

Die 17 deutsch-jüdischen Sportlerinnen und Sportler zählten als Welt- und Europameister, als Olympiasieger und Nationalspieler sowie als Rekordhalter zu Idolen ihrer Zeit. Während des Nationalsozialismus wurden sie ausgegrenzt, entrechtet, verfolgt oder ermordet. Auch vor diesem historischen Hintergrund betonte Vizepräsidentin Richstein die uneingeschränkte Solidarität mit Israel und seinen Menschen angesichts der Terrorattacken. Sie fügte mit Blick auf Konflikte und Übergriffe hierzulande hinzu: „Jüdische Menschen sollen in Brandenburg, in ganz Deutschland sicher und unbehelligt leben können. Sympathie für Terroristen und ihre Bluttaten hat in unserem Land keinen Platz!“

Die Ausstellung ist bis zum 15. November jederzeit und barrierefrei auf dem Alten Markt zu sehen. Sie wurde ursprünglich anlässlich der European Maccabi Games 2015 unter wesentlicher Beteiligung von Sporthistorikern der Universität Potsdam konzipiert und schon in mehr als 30 Städten gezeigt. Partner der Potsdamer Ausstellung 2023 sind die Landeszentrale für politische Bildung und das Moses Mendelssohn Zentrum in der Landeshauptstadt. Vorgestellt werden unter anderem Lilli Henoch (Leichtathletin, Hockey- und Handballspielerin), Gretel Bergmann (Leichtathletin), Helene Mayer (Fechterin), Julius Hirsch (Fußballnationalspieler), Rudi Ball (Eishockeyspieler) und Walther Bensemann (Fußballpionier).

Grußwort der Landtagsvizepräsidentin Barbara Richstein zur Ausstellungseröffnung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“
Grußwort der Landtagsvizepräsidentin Barbara Richstein zur Ausstellungseröffnung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“
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