Präsidentin legt Kranz im ehemaligen Internierungslager Ketschendorf nieder

Fürstenwalde, 26. Mai 2024. Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke hat bei einer Gedenkveranstaltung im ehemaligen Internierungslager Ketschendorf der Opfer des Speziallagers gedacht und einen Kranz niedergelegt. Die ehemalige Wohnsiedlung der Deutschen Kabelwerke wurde ab Mai 1945 von der Sowjetunion als Internierungslager genutzt. Bis Februar 1947 waren in Ketschendorf rund 10.000 Menschen inhaftiert, mehr als 4.500 Personen kamen ums Leben.

In ihrer Rede sagte die Präsidentin: „Erinnerung ist eine gesellschaftliche Aufgabe, ein schöpferischer Prozess, der aus vielen individuellen und kollektiven Geschichten erwächst. Sie alle müssen erzählt werden und aufmerksame Zuhörer finden. So wie heute hier im Lager in Ketschendorf. Denn die Aufarbeitung der Geschichte der Speziallager ist noch lange nicht zu Ende.“

Die Gedenkveranstaltung im Internierungslager Ketschendorf bildete den Abschluss des Bundeskongresses „Jugend unter Generalverdacht? Instrumentalisierung, Protest und Verfolgung junger Menschen in der kommunistischen Diktatur“, der von den Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag organisiert wurde. Die Kongresseröffnung mit Festveranstaltung fand bereits am vergangenen Freitag in Erkner statt und wurde gemeinsam vom Landtag Brandenburg und der Staatskanzlei Brandenburg ausgerichtet.

Gedenkrede der Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke
Gedenkrede der Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke
© Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur / Konstantin Gastmann