Vizepräsidentin Richstein erinnert an den Fall der Berliner Mauer

Potsdam, 9. November 2023. Vor genau 34 Jahren fiel die Mauer in und rund um Berlin, die auch Brandenburg und die angrenzenden Berliner Bezirke trennte. Mit einer Veranstaltung am Ufer des Griebnitzsees in Potsdam erinnerten Landtag, Landesregierung und die Beauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur an dieses historische Ereignis. Dabei würdigten sie den Mut der DDR-Bürgerinnen und -Bürger, gegen das SED-Regime aufzustehen und die Mauer mit friedlichen Mitteln einzureißen. An der Gedenkveranstaltung am Ufer des Griebnitzsees, wo sechs Segmente der Mauer als Denkmal erhalten werden, nahm auch der Zeitzeuge und Vorsitzende des „Forums zur kritischen Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte im Land Brandenburg“, Manfred Kruczek, teil.

Beteiligt waren zudem Schülerinnen und Schüler der Marienschule aus Babelsberg und des Dreilinden-Gymnasiums Zehlendorf. Sie stellten Projekte zum Thema Mauerfall vor, in denen sie die persönlichen Erinnerungen ihrer Familien verarbeitet haben. Landtagsvizepräsidentin Barbara Richstein dankte allen Beteiligten, besonders den Schülerinnen und Schülern: „Jugendliche in Deutschland müssen sich heute keine Gedanken machen über Grenzen, Sperren, Hindernisse“, sagte sie. „Das ist ein Glück und ein Segen – und der 9. November 1989 war der Ausgangspunkt, der Start für den Weg zur deutschen Einheit.“ Sie freue sich, dass junge Menschen nur dieses vereinte Deutschland kennen, in dem Berlin und Brandenburg immer enger zusammenwachsen. „Trotzdem oder gerade deshalb ist es wichtig, die Geschichte nicht aus dem Blick zu verlieren. Wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass es auch andere, in vieler Hinsicht deutlich schlechtere Zeiten gab; besonders hier an der früheren Mauer“, sagte die Vizepräsidentin.

Staatskanzleichefin Kathrin Schneider unterstrich, aus dem Mauerfall ergebe sich „der Auftrag, immer aufs Neue und mit aller Kraft für diese Freiheit und unsere Demokratie zu arbeiten.“ Die Demokratie müsse sich gegen ihre Feinde wehren können, „auch das gehört zu unserer Freiheit“. Die Aufarbeitungsbeauftragte Maria Nooke gedachte auch der jüdischen Opfer der Nazi-Pogrome vom 9. November 1938 und des Massakers der Hamas vom 7. Oktober dieses Jahres in Israel. Manfred Kruczek betonte: „Die Mauer stürzte ein, weil die Ostdeutschen endlich ihre Angst und Ohnmacht überwanden, um die SED-Diktatur zu besiegen.“ Die heutige Generation müsse die Vorgeschichte hierzu erfahren, „um Freiheit und Demokratie gegen alle totalitären Erscheinungen zu verteidigen“. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden weiße Rosen als Zeichen der Freude über den Fall der Mauer in deren Reste gesteckt.