Das ist unser Netz! Beteiligung im Internet – Politik, Engagement, Aufklärung

Unter dem Titel „Das ist unser Netz! Beteiligung im Internet – Politik, Engagement, Aufklärung“ fand am heutigen Dienstag, dem 11. Februar 2014, die zentrale Brandenburger Veranstaltung zum weltweiten Safer Internet Day 2014 im gerade eröffneten neuen Landtag im Potsdam statt.


Landtagspräsident Gunter Fritsch
sprach sich in seiner Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angesichts der Debatten der vergangenen Monate dafür aus, das Wissen um die technischen Möglichkeiten der Überwachung im Internet schleunigst in neue verbindliche Regeln münden lassen: „Demokratien geben Ihren Bürgerinnen und Bürgern bewusst einen Vertrauensvorschuss. Die parlamentarische und richterliche Kontrolle aller Eingriffe in die Privatsphäre des Einzelnen muss auch in Zukunft gewährleistet sein. So lange aber das digitale Gedächtnis des Internets nichts vergisst, so lange müssen wir alle selbst Verantwortung für unsere Spuren im Internet übernehmen. Der Safer Internet Day leistet dazu alljährlich einen wichtigen Beitrag.“

Gleichzeitig warb der Landtagspräsident dafür, meinungsstarkes Engagement im Netz auch in konkrete politische Teilhabe münden zu lassen und rief die anwesenden Erstwählerinnen und Erstwähler zur Stimmabgabe bei den anstehenden Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen auf: „Die Abgeordneten des Landtages haben im Jahr 2011 das aktive Wahlalter für die Landtags- und Kommunalwahlen auf 16 Jahre gesenkt. Das zeugt von dem Zutrauen der Abgeordneten in Eure Fähigkeit, eine verantwortungsvolle Wahlentscheidung zu fällen. Informiert und engagiert Euch im Internet, aber geht anschließend ganz konkret am Wahltag in Euer Wahllokal. Verleiht Eurer Stimme nicht nur Gehör, sondern auch Gewicht!“


Bildungs- und Jugendministerin Martina Münch
freute sich über die rege Beteiligung brandenburgischer Schülerinnen und Schüler und begrüßte das Motto des Safer Internet Days: "'Das ist unser Netz!' - macht es zu Eurem!  Die digitale Welt entwickelt sich in atemberaubendem Tempo - nutzt sie verantwortungsvoll. Gerade im 'Jahr der Partizipation' ist jeder aufgefordert mitzugestalten: Im Internet, in der Politik, bei Wahlen. Wir brauchen für die digitale Welt klare Regeln, größtmögliche Transparenz, Verlässlichkeit und einen verantwortungsvollen Umgang miteinander, genau wie im realen Leben."


Bärbel Romanowski Sühl, Mitglied des Medienrats der Medienanstalt Berlin-Brandenburg
betonte, die Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger am politisch-gesellschaftlichen Leben sei auch für die Medienanstalt Berlin-Brandenburg ein wichtiges Thema: „Bürgerbeteiligung ist das A und O in einer Demokratie. Dabei spielt heutzutage das Internet eine sehr wichtige Rolle. Im Durchschnitt sind Zwölf- bis 19-Jährige in Deutschland 179 Minuten täglich online und nutzen das Netz u.a. als Informationsquelle und Diskussionsforum. Dabei ist die Aufklärung über Chancen und Risiken - nicht erst seit dem NSA-Skandal - wichtiger denn je. Die mabb hat eben das zu einem ihrer Arbeitsschwerpunkte gemacht. In diesem Jahr wird sie erneut rund 40 Medienkompetenzprojekte in der Region fördern. Die heutige Veranstaltung zum Safer Internet Day ist dabei einer der Höhepunkte ihres Engagements.“

Bei der Veranstaltung hatten über 80 Jugendliche aus dem Land Brandenburg die Gelegenheit, die vielfältigen Möglichkeiten digitaler Medien für politische Beteiligung kennenzulernen: In fünf Workshops stellten ihnen Expertinnen und Experten, u.a. von der Stiftung SPI Brandenburg und dem Medienlabor Potsdam, Wege zur Beteiligung im Netz vor und entwickelten mit ihnen eigene politische Kampagnen und Aktionen. Dabei wurden auch negative Aspekte politischen Engagements im Internet, wie die Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts oder die Abschöpfung von Daten durch Geheimdienste, beleuchtet. Im Anschluss an die Workshops präsentierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre gewonnenen Ideen und Erkenntnisse im Plenum vor den medien- und jugendpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen. So hatten sie die Chance, direkt mit politischen Akteuren zu diskutieren und dabei ihre eigenen Vorstellungen von politischer Beteiligung einzubringen. 

Der Projekttag wurde veranstaltet von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und der Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e.V. (AKJS) in Kooperation mit dem Landesjugendring Brandenburg e.V. (LJR) und gefördert durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS). Schirmherr ist Landtagspräsident Gunter Fritsch.


Teilnehmende Schulen und Initiativen

An der Veranstaltung nahmen Schülerinnen und Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums aus Eisenhüttenstadt, der Jean-Clermont-Schule aus Oranienburg/Sachsenhausen (Oberschule) und der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule aus Potsdam, Gruppen der Landesjugendfeuerwehr aus Eisenhüttenstadt und Neuzelle und des Jugendzentrums „Freizeitladen“ der AWO aus Lübbenau sowie Vertreterinnen und Vertreter der „Initiative Netzwerk Courage Oberhavel“ und des Landesschülerrats teil.

Weitere Informationen und Impressionen zum Safer Internet Day 2014