Einbürgerungsfest 2011: Landesspitze begrüßte Eingebürgerte mit Festakt in Potsdam
Landtagspräsident Gunter Fritsch, Ministerpräsident Matthias Platzeck und Innenminister Dr. Dietmar Woidke haben am Sonntag, dem 26. Juni 2011, die im Jahr 2010 neu eingebürgerten Brandenburgerinnen und Brandenburger zum zentralen Einbürgerungsfest des Landes Brandenburg begrüßt.
An der Festveranstaltung im großen Saal des Potsdamer Hans Otto Theaters nahmen zudem weitere Mitglieder der Landesregierung, der Vorsitzende des Landesverfassungsgerichtes Rüdiger Postier sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, Religionsgemeinschaften und Verbände teil.
Landtagspräsident Gunter Fritsch hieß die Eingebürgerten willkommen: „Sie alle haben einen langen und wahrscheinlich auch nicht immer ganz einfachen Weg bis zur Aushändigung der Einbürgerungsurkunde zurückgelegt. Mit dem heutigen Einbürgerungsfest soll diese persönliche Leistung gewürdigt werden.“ Fritsch dankte den Eingebürgerten für ihre bewusste Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft: „Dies ist Ausdruck der Zuversicht, in Deutschland und Brandenburg eine gute Zukunft zu haben. Deshalb haben nicht nur Sie, sondern auch das Land heute berechtigten Grund zum Feiern.“ Ein Jahrzehnt nach den ersten Einbürgerungen auf Grundlage des reformierten Staatsangehörigkeitsrechtes zog Fritsch eine positive Bilanz: „Ohne eine zeitnahe Perspektive auf Einbürgerung wäre unserem Land viel Talent, Wissen und Engagement verloren gegangen. Allein in Brandenburg konnten wir seit dem Jahr 2000 mehr als 4.200 neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in unserer Mitte begrüßen.“
Ministerpräsident Matthias Platzeck gratulierte den Neubürgern ebenfalls, für die die Einbürgerungsurkunde eine wichtige Zielmarke sei. Um als Zugewanderter in einer Gesellschaft wirklich ´anzukommen´, brauche es oft viele Jahre, manchmal Jahrzehnte. Platzeck wörtlich: „Heimat lässt sich eben nicht mit einem neuen Pass bestimmen. Heimat ist da, wo sich das Herz zuhause fühlt. Deshalb lautet mein größter Wunsch für Sie, dass sich so ein Gefühl bei Ihnen entwickeln kann. Ich wünsche Ihnen und uns, dass Brandenburg für Sie zur Heimat wird.“
Innenminister Dietmar Woidke sagte, mit der Entscheidung für die deutsche Staatsangehörigkeit seien die neuen Staatsbürger auch „ganz offiziell Teil unserer staatlichen Gemeinschaft geworden“. „Sie sind ein Gewinn für uns“, betonte Woidke. Er hob auch die Bedeutung deutscher Sprachkenntnisse für die Eingebürgten hervor. „Verstehen und verstanden werden, sich mitteilen können, das ist nicht nur ein unschätzbarer Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Es ist der Schlüssel zur Integration, zur Teilhabe eben nicht nur an Teilen des Lebens in diesem Land“, sagte Woidke.
Sozialstaatssekretär Wolfgang Schroeder: „Das Einbürgerungsfest ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden. Ein Fest, mit dem Brandenburg seine Neubürgerinnen und Neubürger herzlich willkommen heißt. Wir freuen uns über jeden neuen Menschen, der sich in die Gesellschaft mit neuen Ideen einbringt und unser Zusammenleben bereichert.“
Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg Prof. Dr. Karin Weiss: „Zugewanderte eröffnen der Gesellschaft neue Potentiale und sind eine große Bereicherung. Wir freuen uns dass sie Deutsche geworden sind. Ich wünsche mir, dass sie sich aktiv in die Gesellschaft einbringen und mitwirken.“
Im Rahmen der Festveranstaltung stellten Neubürgerinnen und Neubürger in einer von der Brandenburger Integrationsbeauftragten Prof. Dr. Karin Weiss moderierten Talkrunde Ihre Lebensbiografien vor und diskutierten die auf dem Weg zur Einbürgerung gemachten Erfahrungen.
Musikalisch gestaltet wurde der Festakt durch den Paul-Dessau-Chor der Gesamtschule Zeuthen und dem Streichquartett des evangelischem Gymnasiums Hermannswerder. Für die Neubürgerinnen und Neubürger und deren Familien endete der Ehrentag mit einem Sommerfest auf den Theaterterrassen am Havelufer.
Insgesamt wurden in Brandenburg im Jahr 2010 407 Personen aus 55 Herkunftsstaaten eingebürgert. Das sind 38 Personen weniger als im Vorjahr, jedoch 18 mehr als im Jahresschnitt seit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechtes zum 1.1.2000.
Die meisten Eingebürgerten stammen ursprünglich aus Vietnam (62 Eingebürgerte), der Ukraine (36) und der Russischen Föderation (36).
Landtag und Landesregierung veranstalten seit dem Jahr 2007 jährlich gemeinsam ein zentrales Einbürgerungsfest. Damit soll im Sinne einer Kultur der Integration ein deutliches Zeichen des Willkommens und der Anerkennung für die Neubürgerinnen und Neubürger gesetzt werden.