Eine gute Tradition: Schönste Erntekronen an Fritsch, Woidke und Vogelsänger übergeben
Zum 21. Mal überreichten Brandenburgs Landfrauen die drei bestplatzierten Kronen des Landeserntekronenwettbewerbs 2014 an Landtagspräsident Gunter Fritsch, Ministerpräsident Dietmar Woidke und Agrarminister Jörg Vogelsänger. Die Wahl der Siegerkronen erfolgte im Rahmen des 11. Bran-denburger Dorf- und Erntefests am 13. September in Fürstlich Drehna. Die Vorsitzende des Brandenburger Landfrauenverbands (BLV) Jutta Quoos und ihre Mitstreiterinnen nutzen die Gelegenheit, um über aktuelle Projekte der Landfrauen zu informieren und für ihre Anliegen zu werben.
Platz eins im Landeserntekronenwettbewerb belegten die Uckermärker Landfrauen, deren Krone an den Landtagspräsidenten überreicht wurde. Die Krone, die von den Besuchern des diesjährigen Brandenburger Dorf- und Erntefests auch zum „Publikumsliebling“ gekürt wurde, findet aufgrund der Brandschutzsituation im Landtagsneubau eine temporäre Heimat im Wirtschaftsministerium. Die auf Platz zwei gewählte Krone der Ortsgruppe Brielow des Kreislandfrauenverbands Potsdam-Mittelmark nahm Ministerpräsident Woidke für die Staatskanzlei in Empfang. Auf Anhieb den dritten Platz belegten die Jugendlichen aus dem Luckauer Ortsteil Luckaitz, deren Erntekrone 12 Monate im Eingangsbereich des Agrarministeriums an die Arbeit der Landfrauen erinnern wird.
Fritsch: „Zum Ende meiner Amtszeit als Landtagspräsident freue ich mich, den Landfrauen noch einmal den Dank der Abgeordneten für ihren engagierten Einsatz überbringen – und die diesjährigen Siegerkronen bestaunen zu können. Dieser Wettbewerb und die entstandenen Kunstwerke vermögen es, den Fokus auf die Themen und Herausforderungen des ländlichen Raums zu richten und wichtige Gespräche über Lösungsmöglichkeiten anzuregen. Ich danke dem Wirtschaftsminister, der die Siegererntekrone in diesem Jahr im Wirtschaftsministerium beheimaten wird.“
Woidke: „Die Landfrauen halten ländliche Traditionen und Brauchtümer in Brandenburg lebendig. Die liebevolle Fleißarbeit, die in diesen Erntekronen steckt, ist gleichzeitig auch Sinnbild für die enge Verbindung zu ihrer Heimat. Der Verband Brandenburger Landfrauen leistet einen unverzichtbaren Beitrag für den sozialen Zusammenhalt im ländlichen Raum und ist zugleich ein starker Partner der Politik.“
Vogelsänger: „Der alljährliche Erntekronenwettbewerb ist mehr als nur die Pflege eines alten ländlichen Brauchs. Vielmehr nutzen die Frauen die Zeit bei der Herstellung der Kronen, um miteinander ins Gespräch zu kommen, um Probleme im Ort anzusprechen, nach Lösungen zu suchen und neue Projekte auf den Weg zu bringen. Nicht zuletzt geht es auch darum, weitere Frauen im Dorf für die gemeinsame Arbeit im Verband zu gewinnen und miteinander zu feiern.“
Hintergrund:
Brandenburger Landfrauenverband
Der Brandenburger Landfrauenverband e.V. ist der größte Frauenverband im Land. Auch wenn die Frauen thematisch und organisatorisch eng mit dem Landesbauernverband Brandenburg verbunden sind, umfasst ihr Engagement von Anfang an die gesamte Palette des ländlichen Lebens. Unter den 1.100 Mitgliedern in zehn Kreisverbänden und 52 Ortsgruppen finden sich deshalb nicht nur Frauen aus den „Grünen Berufen“. Von der Schülerin bis zur Seniorin sind Frauen dabei, die sich - getreu dem Motto „Courage ist weiblich“ – dafür einsetzen wollen, dass es in ihren Gemeinden und letztlich im Land Brandenburg vorangeht.
Zu ihren Forderungen gehören eine funktionierende Infrastruktur im ländlichen Raum, leistbare Energiepreise, gleiche und gute Löhne und Renten in Ost und West, die Sicherung der ärztlichen Versorgung auf dem Lande.
Im Projekt „Absatzförderung regionaler Produkte“ leisten die Landfrauen beispielsweise Verbraucheraufklärung. Im Projekt „Gartenkinder“, gemeinsam mit der Stiftung „Besser essen. Besser leben“ werden Kinder gezielt an Gemüsesorten herangeführt und lernen, wie Pflanzen wachsen und gepflegt werden müssen. Im Rahmen des Aid-Ernährungsführerscheins (Aid=Agrarinformationsdienst) sind Landfrauen an Grundschulen in Sachen gesunder Ernährung unterwegs. Als landesweit aufgestellte Organisation sind die Landfrauen wichtige Partnerinnen der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“.
Informationen zum Erntekronenwettbewerb
Seit dem ersten Landeserntekronenwettbewerb 1994 sind die Teilnehmerzahlen gestiegen. Die Entstehung einer Erntekrone ist mit hohem Zeitaufwand verbunden. Zirka 100 Stunden verwenden die Landfrauen, um das Getreide gemeinsam zu ernten, vorzubereiten und zu verarbeiten. Zeitweise sind bis zu 20 Frauen an der Entstehung einer Krone beteiligt. In Brandenburg werden die vier Getreidearten Roggen, Gerste, Weizen und Hafer verwendet. Hinzu kommt schmückendes Beiwerk aus Naturmaterialien wie Mohn, Lein, Mais und Hirse sowie die großen Schleifen und Bänder. In diesem Jahr wurden 23 Kronen zum Landeswettbewerb eingereicht. Eine 24. Krone wurde außer Konkurrenz von den Frauen der polnischen Partnergemeinde Wolsztyn präsentiert.
1. Uckermärker Landfrauen
Die Uckermärkerinnen haben sich als Ortsgruppe im Landesverband erst neu formiert, konnten aber schon 2013, beim 10. Brandenburger Dorf- und Erntefest in Kremmen, den Publikumspreis erringen. Besonders engagiert haben sich bei der Herstellung der Siegerkrone drei Landwirtinnen mit ihren drei Töchtern, tatkräftig unterstützt von Zollchower Einwohnern.
2. Ortsgruppe Brielow, Kreislandfrauenverband Potsdam-Mittelmark e.V.
Seit 1998 sind die Brielowerinnen beim Erntekronenwettbewerb dabei. Die Ortsgruppe wird von Sylvia Schulze geleitet, die seit 2013 Kreisvorsitzende des Kreislandfrauenverbands Potsdam-Mittelmark ist.
3. Ortsteil Luckaitz – Jugenderntekrone
Die drittplatzierte Krone übernimmt Minister Jörg Vogelsänger, der sogar als „Pate“ dieser Jugendkrone gilt: Jugendliche und Kinder aus Luckaitz fassten nach dem Besuch beim Minister Vogelsänger den Entschluss, unterstützt von ihren Eltern, die erste eigene Krone zu binden, die einzige im Wettbewerb mit einem Naturgestell aus Haselnussästen.
Landeserntekönigin 2014/2015
Zeitgleich zum Erntekronenwettbewerb kürt der Landesbauernverband alljährlich seine Landeserntekönigin – in diesem Jahr Juliane Kussatz aus Heideland (Elbe-Elster). Die 27-jährige angehende Tierwirtin im zweiten Lehrjahr aus der Landwirtschafts-GmbH Finsterwalde hat mit der Übergabe der Erntekronen ihren ersten offiziellen Termin.