Erinnerungskultur als Chance – Parlamentsmitglieder gedenken Opfern des Nationalsozialismus
Landtagspräsident Gunter Fritsch und Vizepräsidentin Gerrit Große haben auch in diesem Jahr an der gemeinsam vom Brandenburger Parlament und der Gedenkstätte bzw. dem Museum Sachsenhausen ausgerichteten Veranstaltung anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus teilgenommen. Im Beisein weiterer Landtagsmitglieder und des ungarischen Botschafters, S. E. Dr. József Czukor, wurde heute insbesondere an das Schicksal jüdischer Häftlinge aus Ungarn im Konzentrationslager Sachsenhausen erinnert. Als Überlebender des Holocaust richtete der Schriftsteller György Konrád das Wort an die Anwesenden.
In seiner Ansprache am zentralen Gedenkort „Station Z“ bekräftigte Landtagspräsident Fritsch die große Bedeutung zielgerichteter Anstrengungen gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit für die Vergangenheitsbewältigung. Im Rückblick auf den Ausbruch des I. Weltkrieges vor 100 Jahren und den Ausbruch des II. Weltkrieges vor 75 Jahren betonte Fritsch: „Das noch junge Kalenderjahr wird uns in besonderem Maße mit den schmerzhaften Einschnitten in unserer Geschichte und der daraus resultierenden Verantwortung konfrontieren. Die Pflege unserer Erinnerungskultur darf uns nicht historische Last sein. Sie muss uns als wertvolle Chance gelten, durch konkrete Initiativen der politischen Bildung zu verhindern, dass die Gleichwertigkeit aller Menschen jemals wieder in Frage gestellt wird.“ Das Gedenken an die Opfer und ihre Angehörigen verpflichte dazu, sich gegen jegliche Auswüchse nationalsozialistischen Gedankengutes aktiv zur Wehr zur setzen. Insbesondere die Aufklärung der Jugend müsse lebens- und praxisnah vorangetrieben werden, um Phänomenen wie Alltagsrassismus bereits in jungen Jahren verantwortungsvoll begegnen zu können, so Fritsch weiter.