Festveranstaltung in Potsdam eröffnet Woche der Brüderlichkeit zum Thema Gerechtigkeit
Die Woche der Brüderlichkeit in Brandenburg, veranstaltet vom Landtag und von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Potsdam, hat heute mit einer Festveranstaltung begonnen. Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke als Schirmfrau eröffnete gemeinsam mit dem GCJZ-Vorsitzenden Tobias Barniske die Reihe mit einem Grußwort im Potsdam Museum am Alten Markt. Das Themenmotto für die Woche der Brüderlichkeit lautet in diesem Jahr: „Öffnet Tore der Gerechtigkeit! Freiheit – Macht – Verantwortung“. Die Festrede hielt der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Dr. Axel Drecoll.
Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke sagte: „Öffnet Tore der Gerechtigkeit – dahinter steht die Idee, dass die Welt Gottes ein Ort ist, der für alle offensteht: für Menschen aller Religionen, auch für Agnostiker. Lassen Sie uns den Dialog führen, gerade in einer Zeit sich gegenseitig überlagernder Krisen. Frieden beginnt zwischen den Menschen und im Dialog. Das Gespräch zwischen Menschen ist es, das die Tore öffnet.“
Der Vorsitzende der GCJZ Potsdam, Tobias Barniske, erklärte in seinem Grußwort: „Erinnern, nicht vergessen, ist wichtig für das Zusammenleben in einer Demokratie. Wir können der Idee einer gerechten Gesellschaft mit Respekt für jeden Menschen nur näherkommen, wenn wir Ungerechtigkeiten und blinde Flecken in unserer Vergangenheit benennen und eine öffentliche Auseinandersetzung damit befördern.“
Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Dr. Axel Drecoll, sagte in der Festrede: „Das Motto der diesjährigen ,Woche der Brüderlichkeit‘ stellt die universalen Menschenrechte in den Mittelpunkt und wie wir ihnen Geltung verschaffen können. Es verweist auch darauf, dass Antisemitismus keine isolierte Erscheinung darstellt, sondern häufig ein Indikator für vielfältige Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und demokratiefeindliche Einstellungen ist. Daher verstehe ich das Motto auch als Aufforderung, gemeinsam für die unveräußerlichen Rechte jedes Menschen einzutreten, wo immer sie bedroht sind.“
Im Anschluss an Grußworte und Festrede folgten Kurzvorstellungen von Schülerinnen des Sally-Bein-Gymnasiums in Beelitz unter der Leitung von Dr. Thomas Wolf sowie des Projekts „Jüdische Friedhöfe in Brandenburg“ durch die Koordinatorin Dr. Anke Geißler-Grünberg. Für die musikalische Gestaltung der Eröffnungsveranstaltung sorgte der Berliner Pianist und Komponist Max Doehlemann.
Die Woche der Brüderlichkeit findet in der Bundesrepublik seit 1952 statt, um die Verständigung von Menschen jüdischen und christlichen Glaubens zu fördern. In Brandenburg sind seit 24 Jahren der Landtag und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Potsdam Kooperationspartner bei der Organisation der Themenwoche.