Neue Ausstellung dokumentiert medizinische Versorgung durch Häftlinge im Konzentrationslager Ravensbrück
Der Vizepräsident des Landtages Dieter Dombrowski eröffnet
am Dienstag, 11. Juli 2017
um 18:00 Uhr
im Landtag Brandenburg, Foyer
die neue Ausstellung „... unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten“ mit einem Grußwort.
Im Mittelpunkt der Wanderausstellung über das Krankenrevier im Konzentrationslager Ravensbrück steht die Arbeit des medizinischen Häftlingspersonals. Die SS hatte Häftlinge aus unterschiedlichen Ländern Ost- und Westeuropas als Ärztinnen und Pflegerinnen eingesetzt. Ihre Position als Funktionshäftlinge verlangte eine ständige Gratwanderung zwischen den Befehlen der SS, ihren eigenen Überlebenswillen und den Bedürfnissen der Kranken. In diesem Spannungsfeld beurteilten auch ihre Patientinnen die Arbeit der Betreuerinnen: Neben der Anerkennung ihres Einsatzes für die Mithäftlinge wurden sie auch für die Nichtbehandlung von Kranken, für Selektionen und Tötungen mitverantwortlich gemacht.
Dr. Astrid Ley von der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen wird die Situation des medizinischen Personals in einem Vortrag mit dem Titel „Das Dilemma von Häftlingsärztinnen und ‑ärzten in Konzentrationslagern“ einordnen. Im Anschluss führen die Kuratorinnen Dr. Ramona Saavedra Santis und Dr. Christl Wickert durch die Ausstellung. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch der Begleitband „Die medizinische Versorgung im Konzentrationslager Ravensbrück durch das Häftlingspersonal (1939–1945)“ erstmals präsentiert.
Medienvertreter sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen.