Scharfsinnig und ausdrucksstark: Sieger von „Jugend debattiert“ stehen fest

Dort, wo sonst Abgeordnete miteinander diskutieren, lieferten sich heute Brandenburger Schülerinnen und Schüler schlagfertige Debatten. Nach einer Qualifikationsrunde am Vormittag trafen die vier besten Regionalsiegerinnen und -sieger jeder Altersstufe im Landesfinale von „Jugend debattiert" im Plenarsaal aufeinander. In spannenden Wortgefechten sicherten sich Sophie Charlotte Dittmer (14 Jahre) und Dominic Hake (17 Jahre) den diesjährigen Landessieg und damit den Einzug in die Vorrunde des Bundesfinales.

Mit anerkennenden Worten für die bisherigen Wettbewerbsleistungen der Jugendlichen eröffneten die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport Gerrit Große und Bildungs- und Jugendstaatssekretär Dr. Thomas Drescher am Nachmittag gemeinsam die entscheidenden Schlussdebatten. Hierbei lobte Große „Jugend debattiert“ als hervorragende Plattform für das Erlernen einer fairen Debatten- und Streitkultur. Sie sagte: „Aus kritischem Denken und aus der Kontroverse entstehen oft die besten Ideen und Lösungsvorschläge. Als Gegenentwurf zu Filterblasen in sozialen Netzwerken erweitern konstruktive Debatten den Horizont, ermöglichen Perspektivwechsel und fördern die Urteilskraft.“

Die Debattierenden traten getrennt in zwei Altersgruppen an: Klasse 8 bis 10 (bei G8 Klasse 8 bis 9) und Klasse 11 bis 13 (bzw. Klasse 10 bis 12). Seit zehn Tagen kennen die Schülerinnen und Schüler die drei potenziellen Streitfragen der jeweiligen Finalrunde. Die Mitteilung über das endgültige Thema erhielten sie jedoch erst heute.

In den Finaldebatten entwickelten sich stichhaltige Streitgespräche. In der jüngeren Altersgruppe ging die 14-jährige Sophie Charlotte Dittmer vom Lise-Meitner-Gymnasium in Falkensee als Landessiegerin hervor. Sie überzeugte mit ihrem eloquenten Auftritt zur Frage der Einführung von Leistungsstipendien für Brandenburger Schüler. Die Jury lobte insbesondere ihre Gesprächsfähigkeit und ihr Argumentationsvermögen.

In der höheren Altersgruppe überzeugte der 17-jährige Dominic Hake vom Sängerstadt-Gymnasium in Elsterwerda. In dieser Finalrunde stand der Verzicht auf die Kreisgebietsreform zur Debatte. Mit seiner Sachkenntnis und seinem Ausdrucksvermögen konnte er sich gegen seine Kontrahenten durchsetzen.

Die Erst- und Zweitplatzierten beider Altersgruppen qualifizierten sich mit ihrem Landessieg für den Bundeswettbewerb. Die fairen Debatten folgen klaren Regeln. Die Jugendlichen trafen jeweils in Zweier-Teams aufeinander. Die Pro- und Kontrapositionen wurden zuvor zugelost. Am Anfang jeder Debattenrunde hatte jeder zwei Minuten ungestörte Redezeit, bevor es in die zwölfminütige freie Aussprache ging. Abschließend blieb jeder Debattantin und jedem Debattant eine Minute für ein Schlussstatement. Die Jury bestand beim diesjährigen Landesfinale aus einem Debattiertrainer, erfahrenen Lehrkräften, „Jugend debattiert“-Alumni sowie Schülerinnen und Schülern. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alumnus Lennart Feix.

Landesfinalisten von „Jugend debattiert“ in Brandenburg 2017:

Debatte Altersgruppe 1 (Jahrgangsstufe 8 - 10 bzw. bei G8: 8 - 9):

  1. Platz: Sophie Charlotte Dittmer (14 Jahre, Lise-Meitner-Gymnasium Falkensee)
  2. Platz: Nikita Peck (15 Jahre, Neues Gymnasium Oberhavel)
  3. Platz: Anna-Dorothea Zug (14 Jahre, Evangelisches Gymnasium Elsterwerda)
  4. Platz: Amely Wernitz (13 Jahre, Humboldt Gymnasium Potsdam)

 

Debatte Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufe 10 - 12 bzw. bei G8: 10 - 12):

1.   Platz: Dominic Hake (17 Jahre, Sängerstadt-Gymnasium Elsterwerda)

2.   Platz: Ricarda Budke (18 Jahre, Lise-Meitner-Gymnasium Falkensee)

3.   Platz: Lennart Eichhorst (19 Jahre, Humboldt Gymnasium Potsdam)

4.   Platz: Karl Schöneich (17 Jahre, Lise-Meitner-Gymnasium Falkensee)


Hintergrund:
„Jugend debattiert“ ist ein Wettbewerb, der über Klassen-, Schul- und Regionalebenen nach einer letzten Qualifikationsrunde im Landesfinale gipfelt. Die Erst- und Zweitplatzierten vertreten Brandenburg zunächst bei der Qualifikation zum Bundeswettbewerb in Berlin. Beim Bundesfinale stehen sich die jeweils vier besten Debattanten beider Altersgruppen aus ganz Deutschland gegenüber.

„Jugend debattiert“ soll Schülerinnen und Schüler aller Schularten ermutigen, ihre sprachliche, politische und persönliche Bildung durch Debattentraining zu verbessern und sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Der Wettbewerb wird getragen von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Kooperationspartner sind die Kultusminister-konferenz, die Kultus- oder Bildungsministerien und die Parlamente der Länder.