Sprachenfreundliche Kommune
Die Vizepräsidentin des Landtages Gerrit Große nimmt heute an der Auftaktveranstaltung des Wettbewerbes „Sprachenfreundliche Kommune – Serbska rěc jo žywa“ in Schleife (Sachsen) teil. Der Wettbewerb wird vom Rat für sorbische (wendische) Angelegenheiten des Landes Brandenburg und dem Rat für sorbische Angelegenheiten des Freistaats Sachsen gemeinsam ausgerufen. In Brandenburg hat der Präsident des Landtages die Schirmherrschaft übernommen.
Vor dem Hintergrund der Verfassung des Landes Brandenburg, die das Land, die Gemeinden und Gemeindeverbände zum Schutz, zur Erhaltung und zur Pflege der nationalen Identität und des angestammten Siedlungsgebietes der Sorben (Wenden) und dabei insbesondere ihrer kulturellen Eigenständigkeit und wirksamen politischen Mitgestaltung auffordert, richtet sich die Ausschreibung an alle Kommunen in der zweisprachigen Niederlausitz, egal ob sie im Siedlungsgebiet liegen oder nicht. Auf der Suche nach der sprachenfreundlichsten Kommune werden nicht nur administrative Maßnahmen und deren kreative Umsetzung in den Städten und Gemeinden als Wettbewerbsbeiträge berücksichtigt. Zivilgesellschaftliche Projekte sollen ebenso gewürdigt werden wie einfallsreiche privatwirtschaftliche Konzeptionen, wenn sie dem Fortbestand der niedersorbischen Sprache dienen und ihr in der öffentlichen Wahrnehmung zu höherem Prestige verhelfen können.
Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz unterstrich Vizepräsidentin Große die hohe Wertschätzung des Landtages Brandenburg für das, was die Sorben (Wenden) in der Niederlausitz zum Erhalt ihrer vom Aussterben bedrohten Sprache seit Jahrzehnten geleistet haben: „Eine Vielzahl von Kitas, in denen Kinder ab dem Krippenalter Niedersorbisch (Wendisch) lernen, sorbischsprachiger und zum Teil auch bilingualer Unterricht an zahlreichen Schulen wie auch die allgegenwärtige Pflege von Bräuchen und Traditionen – all das ist Ausdruck des Willens dieses zahlenmäßig kleinen Volkes, seine Sprache und Kultur zu erhalten und – was ich für ebenso wichtig erachte - sie der deutschen Mehrheitsbevölkerung näher zu bringen.“
Und weiter betonte Frau Große: „Ich hoffe, dass dieser Wettbewerb auch dazu beitragen wird, dass Verständnis für den Wert von Mehrsprachigkeit in Brandenburg weiterzuentwickeln. Wir alle leben in einem Land, in dem neben Deutsch auch die Minderheitensprachen, darunter vor allem Niedersorbisch (Wendisch), und die Sprache unserer Nachbarn einen sehr viel höheren Stellenwert erhalten müssen.“
Abschließend gab die Vizepräsidentin ihrer Erwartung Ausdruck, dass sich – wie bereits im Jahr 2004 – wieder möglichst viele Kommunen, Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Organisationen und Vereine ideenreich und produktiv am Wettbewerb „Sprachenfreundliche Kommune – Serbska rěc jo žywa“ beteiligen werden.“
Weitergehende Informationen und Hinweise sowie Unterlagen für eine Bewerbung finden sich auf der Homepage des Landtages www.landtag.brandenburg.de.
Ansprechpartner im Landtag:
Ulrike Rüppel, Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0331 966-1289, ulrike.rueppel@landtag.brandenburg.de