UN-Sonderbotschafterin Murad spricht im Landtag

Die „Sonderbotschafterin für die Würde der Opfer von Menschenhandel“ der Vereinten Nationen Nadia Murad spricht

am Mittwoch, dem 5. April 2017
um 10:00 Uhr
im Plenarsaal des Landtages

zu den Abgeordneten. Vor Eintritt in die Tagesordnung der Plenarsitzung berichtet die ehemalige Gefangene der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) über ihr Schicksal.

Auf Antrag der Fraktionen von SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sprach sich der Landtag im Dezember 2016 für die Aufnahme einer begrenzten Zahl von Jesidinnen und Jesiden außerhalb des regulären Asylverfahrens in Brandenburg aus. Auf Einladung des Präsidiums wird das geistliche Oberhaupt der Jesiden Baba Sheikh im Mai 2017 mit einer Delegation nach Potsdam reisen.

Vor ihrer Rede vor dem Plenum kommt Sonderbotschafterin Murad in Begleitung von Vertreterinnen und Vertretern des Landes Baden-Württemberg ab 09:00 Uhr mit Mitgliedern der Fraktionen und der Gruppe ins Gespräch.

Medienvertreter sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen. Im Präsidiumsraum besteht Gelegenheit für Auftaktfotos.

Hintergrund:

Murad (*1993) ist Angehörige der Volksgruppe der Jesiden. Im Jahr 2014 wurde sie von Terroristen des „Islamischen Staates“ aus ihrem Heimatdorf Kocho im Nordirak verschleppt. Ihre Mutter und sechs ihrer Brüder wurden getötet. Insgesamt verlor Murad durch die Gewalttaten des IS 18 Familienangehörige. Monatelang wurden sie und ihre zwei Schwestern gefangen gehalten und Opfer von Vergewaltigung und Folter. Murad gelang die Flucht. Im Rahmen des baden-württembergischen Sonderkontingents für 1000 traumatisierte Flüchtlinge gelangte sie 2015 nach Deutschland. Im September 2016 wurde sie zur UN-Sonderbotschafterin ernannt.