Woche der Brüderlichkeit 2011 eröffnet

Landtagspräsident Gunter Fritsch und Dr. Hans-Jürgen Schulze-Eggert, Evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, haben am heutigen Montagabend, dem 14. März 2011, im Rahmen einer Festveranstaltung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte die Woche der Brüderlichkeit 2011 im Land Brandenburg eröffnet.

Die Woche der Brüderlichkeit steht in diesem Jahr unter dem Leitgedanken „Aufeinander hören – Miteinander leben“. Den Festvortrag zur zwölften Auflage der Veranstaltung hielt die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Frau Prof. Dr. Karin Weiss. Noch bis Sonntag wird bundesweit in zahlreichen Veranstaltungen für einen intensiven Dialog zwischen Juden und Christen geworben.

Landtagspräsident Gunter Fritsch mahnte mit Blick auf das diesjährige Jahresmotto eine Kultur der Zivilität im gesellschaftlichen Miteinander an: „Die kompromisslose, zuweilen aggressive Tonlage der öffentlichen Debatte stimmt mich nachdenklich und besorgt. Die vorgeblich alternativlose Durchsetzung des eigenen Interesses wird zunehmend zu Unrecht zum persönlichen Lackmustest für das Funktionieren unseres politischen Systems verklärt. Ich wünsche mir, dass wir über eine Besinnung auf das gemeinsame Gespräch zu einer neuen Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit in der Darstellung und Kritik öffentlicher Belange finden."

In ihrer Festansprache betonte die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Frau Prof. Dr. Karin Weiss, die Notwendigkeit eines aufgeschlossenen Dialogs: „Nicht über Migranten reden, sondern mit ihnen, das ist die Grundlage jeder Integrationsarbeit. Lange definierte sich Integrationspolitik in Brandenburg vor allem über die Politik gegen Rechtsextremismus und über Bildungsarbeit gegen Fremdenfeindlichkeit.
Das war und ist wichtig und richtig. Aber: das Aufstehen gegen Rechtsextremismus macht nicht automatisch interkulturell offen, schafft
nicht automatisch interkulturelle Kompetenz. Hier müssen wir mehr
miteinander Handeln.“
                                                                             
Seit 1952 veranstalten überall in der Bundesrepublik die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit jährlich im März die Woche der Brüderlichkeit, um die Verständigung von Christen verschiedener Bekenntnisse mit Juden unterschiedlicher Traditionen zu befördern. Derzeit existieren über 80 regionale und lokale Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, in denen sich mehr als 20.000 Mitglieder, Freunde und Förderer engagieren.