Antisemitismus-Beauftragter trifft israelische Kollegin

Potsdam, 27. Januar 2025. Der Beauftragte zur Bekämpfung des Antisemitismus im Land Brandenburg, Andreas Büttner, hat mit seiner israelischen Kollegin Michal Cotler-Wunsh eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Er traf die Beauftragte der israelischen Regierung zur Bekämpfung des Antisemitismus, Menschenrechtsanwältin und international renommierte Politikerin zu einem Gespräch in Potsdam, das ganz im Zeichen der globalen Herausforderungen durch Antisemitismus, der Stärkung der Menschenrechte und der Förderung jüdischen Lebens weltweit stand.

Cotler-Wunsh, die sich durch ihre juristische Expertise und politische Arbeit weit über die Grenzen Israels hinaus einen Namen gemacht hat, betonte die zentrale Bedeutung internationaler Zusammenarbeit. Sie hob hervor, dass Bildung, Dialog und klare politische Maßnahmen essenziell sind, um Hass, Vorurteile und Diskriminierung zu bekämpfen. Büttner würdigte Cotler-Wunshs außergewöhnliches Engagement und die wertvollen Impulse, die sie für den Kampf gegen Antisemitismus weltweit und auch für die Arbeit in Brandenburg einbringt.

Während des Treffens wurde deutlich, dass regionale Initiativen, wie sie in Brandenburg umgesetzt werden, nicht nur lokal wirken, sondern auch Vorbild für andere Länder sein können. Sowohl Cotler-Wunsh als auch Büttner hoben die Bedeutung von Bildung und Erinnerungskultur hervor, um junge Menschen für die Gefahren von Rassismus und Antisemitismus zu sensibilisieren. Gleichzeitig wurde die Notwendigkeit betont, den interkulturellen Dialog zu intensivieren und jüdisches Leben stärker in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken.

Cotler-Wunsh warnte davor, dass die Vereinnahmung und Instrumentalisierung des Holocaust die gemeinsame Verpflichtung zu „Nie wieder“ gefährde. Sie betonte die Dringlichkeit und Notwendigkeit, nicht nur daran zu erinnern, was während der Shoah geschah, sondern auch die Mechanismen zu verstehen, wie es dazu kommen konnte – die systematische Dämonisierung, Delegitimierung und die Anwendung von Doppelmoral. Sie machte deutlich, dass dies historisch eine steigende Gefahr für die Menschheit und die Freiheit darstellt, und hob hervor, dass Antisemitismus kein Problem der Juden ist, sondern ein Problem der Gemeinschaften, die seine Verbreitung und Wirkung zulassen.

Das Treffen markiert den Beginn einer vertieften Zusammenarbeit zwischen Brandenburg und Israel, die sowohl die Förderung der Menschenrechte als auch die Bekämpfung des Antisemitismus weiter stärken soll. Es unterstreicht die gemeinsame Verpflichtung, die Lehren aus der Vergangenheit zu bewahren und aktiv an einer Zukunft zu arbeiten, in der Antisemitismus und Diskriminierung keinen Platz mehr haben. Beide Seiten vereinbarten, den Dialog fortzusetzen und konkrete Projekte zu entwickeln, die sowohl in Brandenburg als auch international wirken können. Michal Cotler-Wunsh lobte abschließend die bisherigen Anstrengungen und sagte, dass Brandenburg ein starkes Zeichen setze, Verantwortung im Kampf gegen Antisemitismus auf Grundlage der IHRA-Definition zu übernehmen (IHRA ist die International Holocaust Remembrance Alliance). Mehr hierzu unter: https://holocaustremembrance.com/resources/arbeitsdefinition-antisemitismus

Andreas Büttner, Beauftragter zur Bekämpfung des Antisemitismus im Land Brandenburg (li.), und seine israelische Kollegin Michal Cotler-Wunsh.
Andreas Büttner, Beauftragter zur Bekämpfung des Antisemitismus im Land Brandenburg (li.), und seine israelische Kollegin Michal Cotler-Wunsh.
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