Präsidentin eröffnet Festakt zum Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit
Potsdam, 10. März 2025. Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke hat als Schirmherrin die zentrale Festveranstaltung zum Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit am Montagabend im Landtag eröffnet. Das Leitthema in diesem Jahr lautet „Füreinander streiten“. Der Landtag Brandenburg und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Potsdam würdigen bereits seit mehr als 25 Jahren den Auftakt der Veranstaltungsreihe mit einem Festakt. Das Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit hat zum Ziel, die Verständigung von Menschen christlichen Glaubens und verschiedener Bekenntnisse mit Jüdinnen und Juden unterschiedlicher Traditionen zu fördern.
Der Festakt im Landtag begann mit einem Psalmgebet des Rabbiners Ariel Kirzon. In ihrer Eröffnungsrede sagte die Präsidentin: „Toleranz, Verständigung bei gegenseitiger Achtung der Unterschiede, Erinnerung an die Ursprünge zwischen Judentum und Christentum, all diese Themen, an denen die Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit arbeiten, sind nicht nur für Christen und Juden bedeutsam, ebenso für Muslime, für Angehörige anderer Glaubensbekenntnisse und für Menschen ohne religiösen Bezug.“ Als Christen kämen wir aber nicht vorbei an der Frage, wieso Antisemitismus möglich sei in unserer freiheitlichen Demokratie und wie wir ihm entgegenwirken können, ergänzte die Präsidentin.
Der Vorsitzende der GCJZ Potsdam, Tobias Barniske, sagte: „Für das Erinnern, Gedenken und den Dialog braucht es Rahmenbedingungen, braucht es eine freiheitlich demokratische Grundordnung, die die Rechte eines jeden Mitwirkenden auch dann garantiert, wenn aus dem ‚Füreinander streiten‘ mal ein ‚Gegeneinander streiten‘ wird.“ Die Abschlussrede hielt der Antisemitismusbeauftragte des Landes Brandenburg Andreas Büttner und appellierte: „Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Worte nicht folgenlos bleiben, sondern dass aus ihnen Taten erwachsen. Wie es im Jakobusbrief heißt: ‚Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein‘ (Jakobus 1,22).“ Im Rahmen der Festveranstaltung zeigten Schülerinnen und Schüler des Mediencampus Babelsberg eine Kurzpräsentation zum Thema „Erinnern heißt Leben“. Für die musikalische Gestaltung des Abends sorgte der Kantor Yoed Sorek.