Synagogenzentrum in Potsdam feierlich eingeweiht

Potsdam, 4. Juli 2024. Mit einer Zeremonie ist das Synagogenzentrum für die jüdische Gemeinschaft in Potsdam und Brandenburg am Donnerstag feierlich eingeweiht worden. An der Veranstaltung nahmen neben Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke und Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke auch Außenministerin Annalena Baerbock, Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle und Finanzministerin Katrin Lange teil. Die Festansprache hielt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

In seiner Rede betonte Steinmeier, dass es ein großes Glück sei, dass jüdisches Leben in Deutschland nach dem NS-Menschheitsverbrechen der Schoah wieder aufblühe. Landtagspräsidentin Liedtke sagte zur Eröffnung des neuen jüdischen Zentrums: „Die Synagoge wird das Leben in der Stadt bereichern und schließt eine Lücke, die durch die Judenverfolgung im Nationalsozialismus und die Zerstörung der Synagoge am Platz der Einheit in Potsdam geschlagen wurde. Die Geschichte darf nicht vergessen werden, wir bewahren die Erinnerung. Zugleich soll und kann jüdisches Leben wieder ganz selbstverständlich zu Potsdam und zu Brandenburg gehören, sichtbar und mittendrin – das ist mein Wunsch.“ Weiterhin werde nun die Verfassungsänderung zum Schutz jüdischen Lebens „in die Praxis umgesetzt“, so die Präsidentin. Der Landtag hatte vor zwei Jahren die Brandenburger Verfassung um den Zusatz ergänzt, das jüdische Leben und die jüdische Kultur im Land Brandenburg zu fördern.

Weitere Gäste der Festveranstaltung waren unter anderem der Botschafter des Staates Israel in Deutschland, S. E. Ron Prosor, der Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), Abraham Lehrer, und der Architekt des neuen jüdischen Zentrums, Jost Haberland.

Das Synagogenzentrum Potsdam soll mit religiösen, sozialen und kulturellen Angeboten der vier Gemeinden eine Anlaufstelle für alle in Potsdam und Brandenburg lebenden Jüdinnen und Juden sein. Es wird für drei Jahre treuhänderisch durch die ZWST betrieben und anschließend an den Landesverband der jüdischen Gemeinden im Land Brandenburg übergehen. Finanziert wurde der Bau mit 17,5 Millionen Euro vom Land Brandenburg, die Projektsteuerung übernahm der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB).

Gäste bei der feierlichen Zeremonie zur Einweihung des Synagogenzentrums Potsdam, (v. l. n. r.) Außenministerin Annalena Baerbock, Abraham Lehrer (Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), Finanzministerin Katrin Lange, S. E. Ron Prosor, israelischer Botschafter, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Kulturministerin Manja Schüle, Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke
Gäste bei der feierlichen Zeremonie zur Einweihung des Synagogenzentrums Potsdam, (v. l. n. r.) Außenministerin Annalena Baerbock, Abraham Lehrer (Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), Finanzministerin Katrin Lange, S. E. Ron Prosor, israelischer Botschafter, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Kulturministerin Manja Schüle, Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke
© Jan-Christoph Hartung / ZWST