Vizepräsidentin Richstein ruft zum Erinnern an NS-Opfer auf

Beelitz, 25. September 2024. Die Vizepräsidentin des Landtages, Barbara Richstein, hat heute in Beelitz an der Verlegung einer Stolperschwelle zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus teilgenommen. Das Mahnmal am Sally-Bein-Gymnasium geht zurück auf den Künstler Gunter Demnig, der seit Jahrzehnten mit Stolpersteinen an verfolgte und ermordete Menschen erinnert. Auf diese Weise soll das Andenken der Opfer der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland bewahrt und ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt werden.

Vizepräsidentin Richstein dankte dem Künstler sowie den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums für ihr Engagement. „Die Erinnerung macht uns bewusst, wohin es führt, wenn eine Ideologie von Krieg, Menschenverachtung und Völkermord die Köpfe vieler Menschen vergiftet“, sagte sie in ihrem Grußwort. „Mitmenschlichkeit und Menschenwürde sind unteilbar. Das ist die Lehre aus dem nationalsozialistischen Terror, und sie ist aktueller denn je.“ Das Land Brandenburg sei eine starke Demokratie, so die Vizepräsidentin, die hinzufügte: „Das wollen und werden wir bleiben, dafür setzen wir uns gemeinsam ein.“

An der Veranstaltung im Sally-Bein-Gymnasium nahmen auch Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, der Bürgermeister von Beelitz, Bernhard Kurth, der Beauftragte zur Bekämpfung des Antisemitismus, Andreas Büttner, Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche, Landesrabbiner Ariel Kirzon sowie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit teil.

Der Lehrer Samuel Bein, genannt Sally, leitete die 1908 eröffnete „Israelitische Erziehungsanstalt“ in Beelitz für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Schule geschlossen. Sally Bein wurde 1942 mit seinen Angehörigen und Schützlingen ins Todeslager Sobibor deportiert und dort ermordet. Auf dem Gelände der ehemaligen Einrichtung steht heute das Sally-Bein-Gymnasium.