NVA-Soldaten hinter Gittern. Der Armeeknast Schwedt als Ort der Repression

Ausstellungszeitraum: 17. Mai bis zum 6. Juli 2023

Während die SED-Propaganda Schwedt als sozialistische Vorzeigestadt an der Grenze zu Polen bewarb, galt sie vielen Wehrdienstleistenden der DDR als ein Ort der Angst und Gewalt. Mit der Drohung „Wer nicht spurt, der kommt nach Schwedt!“ schüchterten NVA-Offiziere ihre Rekruten ein. Hier befand sich von Juni 1968 bis Mai 1990 der berüchtigte Militärstrafvollzug, in dem Tausende junge Männer unter härtesten Haftbedingungen ihre Disziplinar- und Freiheitsstrafen verbüßten. Die Zeit im „Militärknast“ hinterließ bei zahlreichen Inhaftierten bleibende Traumata und Schäden. Eine Verarbeitung des Erlebten war aber kaum möglich, da jeder Entlassene zum Schweigen verpflichtet wurde.

Erst lange nach der Friedlichen Revolution und der Gefängnisschließung berichteten ehemals Inhaftierte von ihren schlimmen Erfahrungen. Im Jahr 2013 gründeten Betroffene einen Verein, der sich zum Ziel setzt, mit Veranstaltungen, Projekten und Geländeführungen die Geschichte des Militärgefängnisses wachzuhalten, Schicksale aufzuarbeiten und ein Forum für Austausch und Erinnerung zu schaffen. Im Zusammenwirken von Forschenden, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und dem Verein entstand die Ausstellung „NVA-Soldaten hinter Gittern. Der Armeeknast Schwedt als Ort der Repression“.


Die Eröffnung der Ausstellung „NVA-Soldaten hinter Gittern. Der Armeeknast Schwedt als Ort der Repression“ fand am 16. Mai 2023, um 18:00 Uhr im Foyer des Landtages Brandenburg statt. Die Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke sprach ein Grußwort zur Ausstellungseröffnung. 

Im Gespräch zur Ausstellung waren:

  • Dr. Maria Nooke, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur,
  • Detlef Fahle, Vorsitzender des Vereins Militärgefängnis Schwedt e. V.,
  • Arno Polzin, Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs und Autor der Studie „Mythos Schwedt“.

Musikalische Umrahmung:

  • Saxophon-Trio „Les Connaisseurs“ (Berlin)

Die Ausstellung im Foyer des Landtages Brandenburg ist vom 17. Mai bis 6. Juli 2023, montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. An gesetzlichen Feiertagen bleibt sie geschlossen.

Ausstellung über das NVA-Gefängnis Schwedt wird am Dienstag im Foyer des Landtages eröffnet

Ausstellung über das NVA-Gefängnis in Schwedt ist bis Juli im Foyer des Landtages zu sehen

Kontakt zum Aussteller:
DDR-Militärgefängnis Schwedt e. V.
Höppnerweg 1
15366 Neuenhagen
verein@militaergefaengnis-schwedt.de

Hinweise:

Während der Veranstaltung finden Film- und Fotoaufnahmen statt. Mit der Teilnahme erklären Sie und Ihre Begleitperson sich damit einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen zu sehen sind, die im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Landtages Brandenburg verwendet werden.

Es bestehen keine Parkmöglichkeiten im Landtag Brandenburg. Bitte nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel.