Eröffnungswochenende im neuen Parlamentsgebäude
Potsdam, 19. Januar 2014. Noch vor der ersten Plenarsitzung im neuen Gebäude des Brandenburger Landtags nutzen am Wochenende mehr als 22.000 Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, den Landtagsneubau am Potsdamer Alten Markt selbst in Augenschein zu nehmen.
Zu Fanfarenklängen eröffnete Landtagspräsident Gunter Fritsch bereits am Samstagmorgen das Fortunaportal zum Innenhof des neuen Potsdamer Landtags für die Bürgerinnen und Bürger. "Nehmen Sie es in Besitz!", rief Fritsch, bevor die erste Delegation mit Bürgern aus allen Landkreisen und Städten Brandenburgs bei strahlend blauem Himmel das neue Parlament im historischen Gewand des Stadtschlosses erkundete. Anschließend riss der Besucherstrom bis zum Abend und auch am gesamten Sonntag nicht ab.
Ein Rundgang führte die Besucherinnen und Besucher vom Innenhof des Gebäudes bis auf die Dachterrasse mit eindrucksvollem Blick über die neue Potsdamer Mitte. Auf dem Weg durch das Gebäude erlebten die Gäste das Knobelsdorff-Treppenhaus, sie erhielten Einblick in den historischen Baugrund und konnten im Foyer eine Ausstellung zur architektonischen Idee des Neubaus besuchen. Die Büroräume von Landtagspräsident Gunter Fritsch standen ebenso offen wie das Landtagsbüro von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Auch die Fraktionen und der Landesrechnungshof informierten über ihre Arbeit. An allen Stationen beantworteten kompetente Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner Fragen. Höhepunkt des Rundganges war eindeutig das Herz des Gebäudes - der vom Architekten Prof. Peter Kulka gestaltete Plenarsaal.
Am Samstagabend verfolgten weitere Gäste aus Nah und Fern auf dem dicht gefüllten Potsdamer Alten Markt eine emotionale Lichtshow auf der Außenfassade des Landtagsgebäudes. Überraschungsgast dabei: Der Cottbusser Sänger Alexander Knappe mit seinem Song "Weil ich wieder zu Hause bin".
In einem Informationszelt auf dem Alten Markt präsentierten sich die Landtagsverwaltung, der Petitionsausschuss des Parlamentes und die Beauftragte zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur sowie weitere Partner des Projektes. Unter anderem stellten sich mit der BAM Deutschland und der BAM Immobilien-Dienstleistungen das ausführende Bauunternehmen und der Betreiber des Landtagsgebäudes vor. Das Ministerium der Finanzen dokumentierte den erfolgreichen Bauverlauf. Die Stadt Potsdam informierte über die weitere Entwicklung der neuen Potsdamer Mitte und der Stadtschlossverein und die Bürgerinitiative Mitteschön stellten das vielfältige Bürgerengagement zur Stadtentwicklung in Potsdam dar.
Auch die Nachbarn des neuen Landtages öffneten ihre Türen: Die St. Nikolaikirche zeigte neben einer Schau zur Geschichte der Orgeln an St. Nikolai auch die Ausstellung „Zwischen Abriss und Aufbau. Der zerstörte Alte Markt in Amateur-Fotografien von Tilo Catenhusen.“ Der Aufstieg zum Rundgang auf dem Kolonnadendach bot einen der schönsten Ausblicke auf die Landeshauptstadt Potsdam. Das Potsdam Museum lud unter dem Titel „Potsdam. Eine Stadt macht Geschichte“ zu einer Entdeckungsreise durch 1000 Jahre Potsdamer Geschichte ein und zeichnet ein lebendiges Bild von den Anfängen als Siedlung im Mittelalter über die barocke Residenzstadt bis zur Gegenwart als Landeshauptstadt. Ein separater Raum widmete sich der fotografischen Aufzeichnung des Alten Marktes im Zeitverlauf. Schließlich lud die Mensa der Fachhochschule Potsdam zum Verweilen ein.
Aus Sicherheits- und Brandschutzgründen durfte sich jeweils nur eine begrenzte Anzahl an Besucherinnen und Besuchern gleichzeitig im Landtagsgebäude aufhalten. Für den Zutritt zum neuen Landtagsgebäude war deshalb der Besitz eines Einlasstickets erforderlich. Damit sollten etwaige Wartezeiten so kurz wie möglich gehalten werden. Die Einlasskarten wurden in den vergangenen Wochen landesweit durch die Landtagsabgeordneten und Medienpartner verteilt. Abgewiesen wurde jedoch niemand: Für Spontanbesucherinnen und -besucher waren unabhängig davon, je nach aktueller Auslastung des Gebäudes, Einlasskarten auch vor Ort zu bekommen. Die Wartezeit lag in der Regel deutlich unter einer Stunde.
Auch nach dem Eröffnungswochenende steht der Landtag weiterhin Besucherinnen und Besuchern offen. Der Innenhof, das Knobelsdorff-Treppenhaus, das Foyer mit einem interaktiven Gebäudemodell, Ausstellungen und einer Cafeteria sowie das Landtagsrestaurant und die Dachterrasse sind auch während des Parlamentsbetriebes werktäglich (Mo. - Fr.) ohne Voranmeldung öffentlich zugänglich.
Für Einzelbesucher besteht außerdem ab Anfang Februar die Gelegenheit, jeweils freitags an offenen Führungen durch das Gebäude teilzunehmen. Die Anmeldung hierzu startet am 27. Januar 2013 auf der Internetseite des Landtages. Hinzu kommen umfangreiche parlamentsdidaktische Angebote für Gruppen und Schulklassen durch den Besucherdienst der Landtagsverwaltung.