Biografie
Ulrike Liedtke, geboren 1958 in Weimar, studierte nach dem Abitur in Stralsund ab 1977 Musikwissenschaft an der Universität Leipzig. 1985 wurde sie dort zur Dr. phil. promoviert. Anschließend war sie mehrere Jahre lang an der Akademie der Künste Berlin tätig.
1990 wurde Ulrike Liedtke Abteilungsleiterin im Berliner Kulturmagistrat/-senat. Sie war 1991 Gründungsdirektorin der Bundes- und Landesmusikakademie Rheinsberg und übernahm deren Geschäftsführung und künstlerische Leitung. Nach verschiedenen Lehraufträgen ist sie seit 2017 Professorin für Musikwissenschaft an der Universität Potsdam.
Ehrenamtlich engagiert sich Ulrike Liedtke unter anderem als Vizepräsidentin im Deutschen Musikrat, als Präsidentin des Landesmusikrates Brandenburg und als Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte. Den Rundfunkräten von ORB und RBB gehörte sie viele Jahre als Mitglied an und leitete beide Gremien als Vorsitzende. Seit 2021 ist sie Domherrin am Dom zu Brandenburg an der Havel und Landesvorsitzende Brandenburg des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Ulrike Liedtke verfasste zahlreiche Texte, Theaterstücke sowie Bücher zur Neuen Musik und zur Musik des 18. Jahrhunderts und gründete 2015 das Deutsch-Arabische Kindermusiktheater Rheinsberg. Neben weiteren Auszeichnungen erhielt sie 2001 das Bundesverdienstkreuz und den Kunstpreis des Landes Brandenburg, 2017 den Integrationspreis des Bundespräsidenten für das Modell Rheinsberg.
Im Jahr 1989 gehörte Ulrike Liedtke zu den Gründungsmitgliedern der Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP) in Berlin und engagiert sich seither kommunalpolitisch. Von 2016 bis 2019 war sie Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Ostprignitz-Ruppin, seit 2019 ist sie Stadtverordnete in Rheinsberg. 2014 zog sie als direkt gewählte Kandidatin im Wahlkreis Ostprignitz-Ruppin I erstmals in den Brandenburger Landtag ein. Bis zu ihrer Wiederwahl 2019 war sie dort kultur- und wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
In der konstituierenden Sitzung zur 7. Wahlperiode wählte der Landtag sie am 25. September 2019 mit 77 von 88 Stimmen zu seiner Präsidentin.
Am 17. Oktober 2024 bestätigte der 8. Landtag Brandenburg auf seiner ersten Sitzung die Präsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke in ihrem Amt. Die bisherige und neue Landtagspräsidentin, die von der SPD-Fraktion vorgeschlagen war, erhielt im ersten Wahlgang 70 Stimmen; acht Parlamentarier stimmten mit Nein, sieben enthielten sich. An der Abstimmung nahmen 86 der insgesamt 88 Abgeordneten teil.